Lernstress? Mut zur Lücke!

Zum Ende der Vorlesungszeit teilen sich Professoren und Dozenten in zwei verschiedene Typen: Diejenigen, die euch fünf Schwerpunkte verraten, auf die ihr euch besonders gut vorbereiten sollt und diejenigen, die nach hartnäckigem Nachfragen mit einem süffisanten Grinsen das Wörtchen „und“ auf Skriptseite 389 von 812 für nicht klausurrelevant erklären. Vielen Dank für Nichts an Typ 2!

Aber es hilft leider nichts, jede Prüfung muss irgendwann mal geschrieben werden. Viel besser als sich zu ärgern und sich wochenlang mies gelaunt durch das Skript zu schlagen: Schlau auf Lücke lernen. Damit du in der Prüfung nicht in die Röhre guckst, weil du einfach das Falsche weg gelassen hast, erklären wir dir was du beachten musst. So wirst auch du in Nullkommanix zum Profi.

 

Für wen eignet sich die Methode?

Zugegeben, der „Mut“ zur Lücke kommt nicht von Ungefähr. Denn für diese Methode braucht man starke Nerven. Wenn du Prüfungsangst oder während der Klausur auch mal ein Blackout hast, solltest du dich lieber „ordentlich“ vorbereiten. Auch für Studenten, die sich vorher schon verrückt machen und immer denken, sie hätten sich viel zu schlecht vorbereitet, bedeutet das Lernen auf Lücke zu viel Stress.

Du brauchst ein bisschen Organisationstalent und musst Prioritäten setzen können. Der Professor hat es nicht für dich übernommen, also musst du dich selbst trauen zu entscheiden was wichtig ist oder sein könnte. Außerdem sollte es dir leicht fallen, komplexe Zusammenhänge einfach zu erklären – also gut zusammen zu fassen. Nur so wirst du eine Struktur in den Stoff bringen.

 

Wann eignet sich die Methode?

Wer unter Zeitdruck steht, muss wohl oder übel auf Lücke lernen. Das ist der Fall, wenn du einfach zu viele Prüfungen in zu kurzer Zeit schreibst. Oder noch zu viele Haus- oder Projektarbeiten abgeben musst. Auch ein zeitintensiver Job sorgt oft für stressige Lernphasen, vielleicht ist aber auch wirklich einfach der Stoffumfang zu groß. Ganz egal was es ist: du musst dir etwas einfallen lassen!

 

Wie grenze ich den Stoff ein?

Das Wichtigste am Projekt „Lernen auf Lücke“ ist die Eingrenzung des Stoffs. Es gibt kein Patentrezept, aber durchaus brauchbare Tipps, die du ausprobieren solltest.

AskStudents-Stoff eingrenzen

 

  1. Sieh dir Altklausuren an, die es oft von höheren Semestern oder der Fachschaft gibt. Im besten Fall hast du mehrere zur Verfügung (natürlich vom jeweiligen Professor) und siehst so schnell, worauf der Fokus liegt. Nur die wenigsten Professoren stellen in jedem Semester komplett neue Fragen, das wäre viel zu aufwendig. Genau die Themen siehst du dir beim Lernen am besten an und fragst dich selbst mit Altklausuren ab.
  2. Stelle Kommilitonen Fragen zum Dozenten. Jeder, der bei ihm bereits eine Prüfungsleistung erbracht hat, kann dir etwas darüber sagen, auf was er besonderen Wert legt. Insiderwissen ist Gold wert.
  3. Zudem solltest du bevor du loslegst ein gewisses Verständnis für den gesamten Stoff haben. Hast du einen Überblick und kannst den Stoff in sinnvolle Themenblöcke einteilen? Gibt es wirklich wichtige Grundlagenliteratur? Nur wenn du verstanden hast, um was es geht und wie der Stoff aufgebaut ist, kannst du auch das Wichtige von Unwichtigem unterscheiden.
  4. Was tatsächlich hilft: In der Vorlesung aufpassen. Viele Dozenten belohnen es, wenn Studenten in ihre Vorlesungen kommen, mit kleinen Tipps rund um die Prüfung. Betont der Professor bei speziellen Folien, dass ihr sie euch besonders gut einprägen sollt oder ähnliches, markiere dir den entsprechenden Stoff. Außerdem weißt du nur so, welche Themen besonders ausführlich behandelt worden sind. Aus den Folien ist so etwas nur schwer ersichtlich.
  5. Triff dich mit einer Lerngruppe. Nicht, um gemeinsam stundenlang zu lernen, sondern einfach nur, um sich vor der Prüfung noch einmal eine Stunde über den Stoff auszutauschen und eventuell offene Fragen zu klären. Das kann unheimlich hilfreich sein.
  6. Wenn ihr ein aktuelles Thema in der Vorlesung behandelt habt, das auch in den Medien diskutiert wird, solltest du dich darauf besonders gut vorbereiten.

 

Sonst noch Tipps?

Fragen kostet nichts. Wenn du wirklich auf dem Schlauch stehst und nicht weißt, wo du anfangen sollst, sprich mit deinem Dozenten. Vielleicht hast du Glück und er gibt doch den ein oder anderen Hinweis. Sei ehrlich und erkläre ihm, unter welchem Zeitdruck du stehst. Wenn er sich weigert, solltest du das aber in jedem Fall auch akzeptieren und nicht immer weiter nachbohren.

Natürlich kann der Mut zur Lücke auch ein Risiko sein, doch mit unseren Tipps wirst du es zumindest hoffentlich schaffen, nicht durch die Prüfung zu fallen. Und wir wissen ja alle: Vier gewinnt!

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