Wohnrauminitiative für Studenten: „Kopf braucht Dach“

Es ist zum verrückt werden und jedes Semester das Gleiche: Die Wohnungssuche für Studenten ist und bleibt eine Katastrophe. Zu teure Mieten, zu wenig bezahlbarer Wohnraum. Nicht wenige Studenten müssen es sich zu Semesteranfang erst einmal in Hostels oder zur Verfügung gestellten Turnhallen gemütlich machen. Die Studentenwerke haben die Kampagne „Kopf braucht Dach“ ins Leben gerufen und fordern mehr staatliche Unterstützung für den Neubau und die Sanierung bestehender Wohnheime.

Die Probleme sind vielfältig: Die Wohnpauschale liegt für BaföG-Empfänger bei 250 Euro, doch die Wohnkosten für Studenten liegen im Durchschnitt deutlich höher. Als 2016 59 Studentenstädte unter die Lupe genommen wurden, lagen die durchschnittlichen Mietkosten sogar in der günstigsten Stadt Leipzig bei 264 Euro monatlich. Auf Platz 1: München mit 387 Euro im Monat. Die günstigste Wohnmöglichkeit für Studenten ist und bleibt das Studentenwohnheim.

Zum Wintersemester 2017/18 lebten rund 192.000 Studierende in 1.700 Wohnheimen von Studenten- und Studierendenwerken. Im Schnitt zahlten Sie dafür 241 Euro Warmmiete — die wohl einzige Wohnform, für die die BaföG-Pauschale ausreichend ist. Von den 2.842.225 Studenten an deutschen Hochschulen wird sicher nicht jeder in ein Wohnheim ziehen wollen, doch über lange Wartelisten sollte man sich angesichts dieser Zahlen nicht wundern. Die Forderungen des Projekts sind also keineswegs aus der Luft gegriffen.

Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), erklärte: „Sozialverträgliche, bezahlbare Mieten, die sich am BAföG orientieren, können die Studentenwerke bei Neubau und Sanierung nur realisieren, wenn sie von der Politik mit Zuschüssen unterstützt werden.“ Die Zahl der staatlich geförderten Studienplätze sei seit 2008 um 42% gestiegen, dennoch seien bei den Studentenwerken nur 5% mehr Wohnheimplätze mit staatlicher Förderung geschaffen worden.

Diese Schwere dürfe nicht noch weiter auseinanderklaffen. Zudem betont Meyer auf der Heyde, dass die Wahl des Studienortes nicht vom Geldbeutel abhängen dürfe: „Bezahlbarer Wohnraum, das ist nicht nur Privatsache. Das ist eine Frage der Bildungsgerechtigkeit.“ Auch im kommenden Wintersemester 2018/19 wird sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt leider wohl kaum entspannen.

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