Erst Ausbildung, dann Studium? Vor- und Nachteile

Gegen Ende der Schulzeit wird es ernst. Wie soll es weitergehen? Ab an die Hochschule oder doch lieber eine Ausbildung anfangen und direkt ins Berufsleben starten? Für beide Entscheidungen gibt es Vor- und Nachteile, die wir dir in diesem Artikel als Entscheidungshilfe an die Hand geben möchten.

 

1. Praxiserfahrung

Wenn du direkt mit einer Ausbildung startest, kannst du praktische Erfahrungen sammeln, statt dich im Studium semesterlang mit der Theorie zu beschäftigen. Du wirst sehr schnell merken, ob dir der Beruf gefällt oder ob du hier fehl am Platz bist.

Viele Studenten merken hingegen erst spät, dass ihnen der Studiengang gar nicht gefällt und verschwenden teilweise Jahre, bis sie dann den Studiengang wechseln. Statt stur vor dich hin zu studieren, solltest du unbedingt Praktika absolvieren.

 

2. Finanzen

In der Ausbildung erhältst du eine Ausbildungsvergütung, die jedoch mit einem normalen Gehalt nicht zu vergleichen ist. Alleine wohnen und ins „Erwachsenenleben“ starten? Das ist für die meisten erst nach der Ausbildung drin.

Auch im Studium schwimmt man nicht im Geld, doch mit BAföG, Nebenjob und vielleicht sogar einem Stipendium kann man in der Regel ganz gut über die Runden kommen. Dazu kommen die Semesterferien, die man gut zum Arbeiten nutzen kann.

 

3. Wartesemester

Während der Ausbildung kannst du Wartesemester sammeln, die bei zulassungsbeschränkten Studienfächern angerechnet werden. Du sammelst Erfahrungen und bekommst im Studium vielleicht sogar Praxiszeiten oder bestimmte Module erlassen.

Mit schlechtem Abischnitt ist man in Deutschland leider eingeschränkt bei der Studienwahl. Selbst mit gutem Abschluss muss man manchmal ein paar Semester lang warten. Diese Zeit solltest du sinnvoll nutzen.

 

4. Interessen finden

Die Abiturienten in Deutschland sind sehr jung. Es ist völlig normal, mit 17 noch nicht zu wissen, was man die nächsten 50 Jahre in seinem Leben machen möchte. Mit einer Ausbildung machst du definitiv nichts falsch und hast etwas „Handfestes“.

Studieren kannst du später immer noch wenn du unbedingt möchtest. Statt direkt nach dem Abi „irgendetwas“ anzufangen, weil du keine Vorstellung von einem Studium hast, solltest du dir bei der Auswahl Zeit lassen. Mach‘ ein paar Praktika und probiere dich aus.

 

5. Kompromiss Duales Studium

Wenn du weder auf ein geregeltes Gehalt noch auf ein Studium verzichten möchtest, solltest du dir duale Studiengänge ansehen. Du bist bei einem Unternehmen angestellt und absolvierst im Wechsel praktische Zeiten und Vorlesungszeiten.

Die Doppelbelastung ist nicht für jedermann geeignet, außerdem bist du in der Regel an ein bestimmtes Unternehmen gebunden, das dich im Anschluss natürlich auch anstellen will. Überleg‘ dir gut, ob das Angebot zu dir passt.

 

Fazit

Dir stehen unheimlich viele Möglichkeiten offen, sowohl Studium als auch Ausbildung haben gute und schlechte Seiten. Wenn du noch keine Ahnung hast, was du machen möchtest, solltest du nach dem Abi erst einmal praktische Erfahrungen sammeln und in verschiedene Bereiche hinein schnuppern. Du wirst schnell merken, welche Arbeit dir Spaß macht und wo die Zeit sich wie Kaugummi zieht. Wenn du weißt, in welche Richtung es gehen soll, wirst du auch die richtige Ausbildungsart für dich finden.

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