So klappt es mit der ersten Hausarbeit – Teil 2

Die erste Hausarbeit im Studium ist eine echte Herausforderung. Wissenschaftliche Sprache, Zitate, Argumente und Belege, da kann man schon mal ein bisschen Panik bekommen. Gut, dass du uns hast und wir dir genau erklären, worauf es in einer wissenschaftlichen Hausarbeit ankommt. Wie du ein Thema und die passende Literatur für deine Arbeit findest, haben wir dir bereits im ersten Teil erklärt. Hier geht es jetzt ans Eingemachte:

 

Es kann los gehen

Du hast ein Thema und eine Literaturliste angelegt. Jetzt geht es ans Sichten der ausgewählten Bücher. Du solltest grob schon im Kopf haben, wie die Gliederung aussehen könnte. Während der Ausarbeitung der Literatur kann sie sich noch ändern, weil man nicht die entsprechenden Stellen findet.

Wenn die Gliederung steht und du bereit bist, solltest du dich noch einmal mit dem Professor treffen und sie durchsprechen. Vielleicht hat er noch ein paar Tipps und Hinweise für dich.

Danach kann es dann wirklich losgehen.

Hausarbeiten werden immer gleich aufgebaut:

  • Deckblatt
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • Hauptteil
  • Schluss
  • Literaturverzeichnis
  • Anhang (Quellentexte, Karten, Statistiken…)

Deckblatt

Auf dem Deckblatt steht der Name deiner Hochschule, deines Studiengangs, des Fachs für das du die Hausarbeit schreibst, der jeweilige Professor (mit allen Titeln, am besten nochmal recherchieren), dein Thema, das Semester, dein Name und deine Matrikelnummer und das Abgabedatum. Das Inhaltsverzeichnis erklärt sich von selbst und sollte formatiert werden, das erspart dir eine Menge Arbeit wenn du doch noch etwas ändern möchtest und sorgt für richtige Seitenzahlen.

 

Einleitung

In der Einleitung stellst du dein Thema vor und erklärst sachlich, wie du darauf gekommen bist dich damit auseinander zu setzen. Wird das Thema aktuell in den Medien diskutiert? Ist es noch nicht gut erforscht? Das wichtigste an diesem Punkt: Du musst den Leser von deinem Thema überzeugen und ihn dazu motivieren, weiter zu lesen. Wer schon langweilig einsteigt, wird wenig Interesse wecken. Am besten gelingt das, wenn du für das Thema wirklich brennst.

Im Anschluss folgt die konkrete Fragestellung. An dieser Stelle muss tatsächlich deine Frage stehen, damit der Leser weiß, worauf du wirklich hinauswillst. Die Formulierung „Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema XY“ solltest du sofort streichen, denn damit läuft du Gefahr, einfach nur Wissen zum Thema anzuhäufen. Viel besser: „Welchen Beitrag leistet das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zur Verhinderung von Kinderarbeit in der Textilbranche Indiens?“

Am Ende der Einleitung erklärst du deine Vorgehensweise, also die wissenschaftliche Methode, mit der du arbeitest. Hast du Interviews geführt? Oder Statistiken ausgewertet? Selbst eine Umfrage erstellt? Länger als eine Seite sollte deine Einleitung nicht sein.

 

Hauptteil

Im Hauptteil arbeitest du auf die Beantwortung deiner Fragestellung hin. Dazu nutzt du Literatur und deine Forschungsergebnisse aus Umfragen oder Auswertungen – genau diese Ergebnisse stützen deine Argumente. Um zum Thema hinzuleiten, ist es meist sinnvoll die Umstände, den historischen Kontext und den aktuellen Forschungsstand zu erklären. Auch interessant ist, welche theoretischen Ansätze es zu dem Thema gibt und ob einer dieser Ansätze deine Frage (mit)beantworten kann.

 

Schluss

Der Schluss liefert nun endlich die Antwort auf deine Fragestellung. Du fasst deine Ergebnisse aus dem Hauptteil zusammen und stellst die Argumente vor, die zur Beantwortung der Frage beigetragen haben. Ganz wichtig: Im Schluss tauchen keine neuen Fakten oder Argumente auf, diese würden in den Hauptteil gehören. Du beendest die Hausarbeit mit einem Ausblick auf die Zukunft, deinem eigenen Standpunkt oder Forschungsanregungen. Der Schluss sollte circa zehn Prozent deiner Arbeit ausmachen.

 

Anhang

Im Literaturverzeichnis führst du alle im Text verwendeten Quellen alphabetisch auf. Wie du richtig zitierst, erfährst du in unserem Artikel zum Thema. In den Anhang kommen alle relevanten Schriftstücke, die zur Bearbeitung des Themas wichtig waren, z. B. die Transkription deines Interviews, deine komplette Umfrage, Quellentexte oder verwendete Statistiken. Nicht immer hat man „Material“ für den Anhang, was natürlich auch nicht schlimm ist.

 

Letzte Ratschläge

  • Formuliere deine Frage so spezifisch wie möglich, da es so leichter ist sie zu beantworten.
  • Achte auf eine logische Argumentationsfolge.
  • Selbst denken ist erwünscht! Wissenschaftlich arbeiten heißt nicht, bei anderen Gedanken abzuschreiben, sondern sich damit zu beschäftigen und seine eigene Einschätzung zum Thema aufzuschreiben.
  • Notizen sind Gold wert. Das gilt für die Literaturauswertung, während der du jede interessante Stelle mitschreiben und markieren solltest. Aber auch für deine verwendeten Quellen – sonst musst du sie am Ende mühsam zusammensuchen. Literaturverwaltungsprogramme wie Citavi sind wirklich praktisch.
  • Gib Freunden den Text zum Lesen, so merkst du schnell ob er logisch aufgebaut und verständlich ist.
  • Nutze die kostenlose Schreibberatung, die viele Hochschulen anbieten.
  • Nicht verzweifeln, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Du schaffst das!

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