Bachelor = Abschluss zweiter Klasse?

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) hat in Kooperation mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) eine interessante Studie zur akademischen Ausbildung in Deutschland herausgegeben. Die Ergebnisse dieser Studie möchten wir euch nicht vorenthalten. Denn es geht dabei vor allem um eins: Euch!

Mehr als 50% der Bachelorabsolventen der Fachhochschulen und mehr als 75% der Bachelorabsolventen von Universitäten schlossen 2010 ein Masterstudium ab. Diese hohen Zahlen belegen, dass bei vielen Studenten der Bachelor immer noch als Abschluss zweiter Klasse gilt. Doch ist dies wirklich der Fall? Stellen Unternehmen wirklich bevorzugt Absolventen mit einem Masterabschluss ein?

Die Bologna-Reform hat das deutsche Bildungssystem tiefgreifend verändert. Diplom und Magister sind Vergangenheit, Bachelor und Master regieren heute die Hochschulen. Ziel dieser Reform war vor allem, Studienzeiten zu verkürzen und Studieninhalte besser auf die betrieblichen Bedürfnisse auszurichten. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn Bachelor- und Masterstudium den gleichen Zeitraum in Anspruch nehmen, wie das Diplomstudium vor Bologna.

Daher wird ein Bachelorabschluss von Studenten, hinsichtlich der Chancen auf dem Arbeitsmarkt, falsch eingeschätzt. Die Studie fand vielmehr heraus, dass zahlreiche Unternehmen den Bachelorabschluss (gemäß den ursprünglichen Zielen der Bologna-Reform) als durchaus positiv bewerten und mit der Qualifikation von Bachelorabsolventen zufrieden sind.
Nur ein Fünftel der befragten Unternehmen hat ein Defizit zwischen vorhandenen und erwarteten Kompetenzen festgestellt. Da Bachelorabsolventen natürlich jünger sind, als vorherige Diplom- bzw. heutige Masterabsolventen, ist vor allem bei sozialen Kompetenzen ein größeres Defizit vorhanden. Auch die Übertragung des erlernten theoretischen Wissens auf die Praxis fällt einigen Berufanfängern noch schwer.
Reagiert wird auf diese Diskrepanzen jedoch nicht mit der Ablehnung von Bachelorabsolventen, sondern mit höheren Ausgaben für Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter vor allem in diesen Bereichen.

Als Fazit kann man daher anbringen, dass man auch mit einem Bachelorabschluss sehr gute Chancen auf dem Berufsmarkt hat. Es muss nicht immer ein Master sein; viele Unternehmen stellen bevorzugt Hochschul-Abgänger mit Bachelorabschluss ein. Daher denkt genau darüber nach, was ihr wollt und wohin ihr wollt. Oftmals führt diese Tatsache nämlich bei vielen Master-Absolventen zu einer enttäuschenden, weil unterqualifizierten Beschäftigung.

Als Lösung schlägt Thomas Straubhaar, Direktor und Geschäftsführer des HWWI, deshalb vor: „Um das Vertrauen in den Bachelor zu stärken, sind sowohl der Staat als auch die Wirtschaft gefordert. Die knappen öffentlichen Mittel sollten stärker auf die Bachelor-Ausbildung konzentriert werden. Unternehmen sollten den Berufseinstieg von Bachelor-Absolventen durch mehr Praktikumsplätze und Stipendien für Abschlussarbeiten fördern.“

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Wollt Ihr noch mehr über die Studie erfahren, könnt ihr diese hier kostenlos bestellen.

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