7 Ideen für dein Gap Year im Ausland

Du hast dein Abi endlich hinter dir, aber brauchst jetzt erst mal eine Pause? Das ist verständlich und definitiv keine schlechte Idee. Wir haben euch ja bereits erklärt, welche guten Gründe es für ein „Gap Year“, also ein „Lückenjahr“, gibt. Ein Gap Year kann man natürlich nicht nur nach der Schule machen, sondern auch nach dem Abschluss oder während des Studiums. Wenn du dich für deine Auszeit beurlauben lassen möchtest, solltest du am besten mal beim Studierendenservice nachfragen.

Wenn wir dich überzeugen konnten, heißt es jetzt brainstormen: Was willst du machen? Bleibst du in Deutschland oder zieht es dich in die Welt hinaus? Wir haben ein paar Tipps für dein Gap Year im Ausland für dich. Lass dich und dein Fernweh inspirieren!

 

1. Freiwilligendienst

Der Freiwilligendienst im Ausland ist dem Prinzip in Deutschland sehr ähnlich. Ihr arbeitet für ein gemeinnütziges Projekt, bekommt ein (geringes) monatliches Taschengeld von bis zu 350 Euro und die Aufgaben können je nach Träger sehr stark variieren. Es gibt verschiedene Anbieter, die Stellen vermitteln. So zum Beispiel der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD), der Europäische Freiwilligendienst (EFD bzw. EVS), FSJ oder FÖJ im Ausland, kulturweit oder weltwärts. Die Einsatzdauer im Ausland beträgt sechs bis 24 Monate und um eure Bewerbung solltet ihr euch sehr frühzeitig kümmern. Welche Schwerpunkte und Fördermöglichkeiten die Programme anbieten und welche Modalitäten ihr beachten müsst, erfahrt ihr bei den jeweiligen Diensten oder auch beim Wegweiser Freiwilligenarbeit.

 

Vorsicht vor privaten Anbietern und „Voluntourismus“!

Schon seit einigen gibt es Anbieter, die Freiwilligendienste im Ausland vermitteln. Das erste Problem: Die Einsätze können ab zwei Wochen „gebucht“ werden – davon hast weder du noch die hilfsbedürftigen Menschen in dem Land etwas, das du besuchst. Das zweite Problem: Die Anbieter sind Dienstleister, die sich ihre Vermittlungen sehr teuer bezahlen lassen. Wenn dir das egal ist und du das Geld hast, kannst du gerne mit machen. Allen anderen empfehlen wir, sich den oben genannten staatlich geförderten Programmen zuzuwenden.

 

2. Workcamps

Wenn du nicht so viel Zeit hast, aber trotzdem Gutes tun und ein neues Land kennen lernen möchtest, solltest du dich nach Workcamps umsehen. Hier arbeitest du an Projekten zu einem bestimmten Thema. Für so gut wie jedes Interessengebiet ist etwas dabei: Umwelt, Politik, Kultur oder Soziales. Sieh dir einfach mal die Datenbank des SCI (Service Civil International) an. Die Camps werden meistens in Deutschland vor- und nachbereitet, dein Aufenthalt dauert zwischen zwei und vier Wochen. Die meisten Kosten musst du selbst tragen, manche Camps werden bezuschusst. Du kannst ein solches Camp auch gut für den Auftakt einer Reise in dem jeweiligen Land nutzen, danach also weiterziehen.

 

3. Wwoofen

WWOOF steht für World-Wide Opportunities on Organic Farms. Ökolandbauern auf der ganzen Welt suchen helfende Hände für alle möglichen Arbeiten, nicht selten werden auch Menschen für kreative Projekte gesucht. Wenn du keine Angst vor körperlicher Arbeit hast und helfen möchtest, kannst du umsonst auf dem Bauernhof wohnen und essen. In deiner Freizeit hast du Zeit, dir das Land anzusehen. Einsatzzeiten, Dauer deines Aufenthalts und auch die Art der Arbeit sind sehr unterschiedlich geregelt. Auf der Webseite findest du die teilnehmenden Bauern, die Kontaktdaten bekommst du allerdings nur wenn du eine Mitgliedschaft abschließt (ein Jahr kostet je nach Land ab 20 Euro). Kontakt aufnehmen und deine Reise organisieren musst du allerdings selbst.

 

4. Au Pair

Als Au Pair („auf Gegenseitigkeit“) wirst du Teil einer Familie im Ausland. Du kannst dort umsonst wohnen und essen, ein neues Land entdecken und deine Sprachkenntnisse verbessern. Dafür hilfst du der Familie im Alltag: Du passt auf die Kinder auf, machst sie für die Schule fertig und bringst sie hin, gehst einkaufen, machst sauber und kochst. Du bekommst von den Eltern ein Taschengeld und hast genug Zeit, auf eigene Faust die Umgebung zu erkunden. Natürlich gibt es auch schwarze Schafe. Nicht immer ist man auf einer Wellenlänge und manche Konstellationen sind zum Scheitern verurteilt. Wenn du das Gefühl hast, ausgebeutet zu werden oder du überhaupt nicht mit deiner Familie klarkommst, solltest du dich an die Au-Pair-Agentur wenden und dich einer anderen Familie zuteilen lassen. Informationen findest du unter Au-Pair Society e.V., IN VIA oder vij.

 

5. ASA

Das ASA-Programm ist interessant für alle, die sich für globale Zusammenhänge interessieren. Bei den Projekten für junge Erwachsene zwischen 21 und 30 Jahren stehen internationaler Austausch und internationale Zusammenhänge im Vordergrund. Im Vorfeld finden Seminare statt, das Programm wird staatlich gefördert. Teilnehmer müssen ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland oder der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien haben. Zudem müssen sie an einer Hochschule immatrikuliert sein bzw. darf der Bachelor nicht länger als eineinhalb Jahre zurückliegen. Auch mit abgeschlossener schulischer oder dualer Berufsausbildung kann man sich bewerben. Wenn du dich dafür interessierst, schau doch mal hier vorbei.

 

6. Work & Travel

Work & Travel ist genau das, wonach es klingt: Reisen und dabei Arbeiten – perfekt um für wenig Geld möglichst viel Welt zu sehen. Einige Länder bieten spezielle Arbeitsvisa, die diese Form des Reisens ermöglichen. Sie gelten in der Regel ein Jahr lang. In Europa benötigen wir keine Visa, um in einem anderen Land zu arbeiten. Der Klassiker unter Work&Travellern ist Australien, aber auch Neuseeland, Kanada, Chile, Israel oder Japan bieten Working Holiday Visa an. Die Bedingungen für ein solches Visum sind von Land zu Land unterschiedlich, teilweise musst du zum Beispiel finanzielle Sicherheit nachweisen. Ob das Geld, das du auf Reisen verdienst, reicht um deinen Lebensunterhalt dort zu decken, hängt sehr stark von deiner Destination und deinem Lebensstil ab.

 

7. Praktikum

Wenn du dich gleich ins „echte“ Berufsleben stürzen möchtest, kannst du ein Praktikum im Ausland machen. Ob und wie viel Geld du verdienst, hängt von Stelle und Verhandlungsgeschick ab. Auf dich kommen die Reise- und Lebenshaltungskosten zu, gerade letztere solltest du nicht unterschätzen. In skandinavischen Ländern und der Schweiz verdient man zwar während eins Praktikums in der Regel nicht schlecht, doch die Kosten für Miete und Lebensmittel sind deutlich höher als in Deutschland. Auch für Praktika im Ausland gibt es Vermittlungsagenturen, die sich ihren Service bezahlen lassen. Diese Kosten solltest du jedoch nur in Kauf nehmen, wenn die Agentur entsprechende Leistungen und Absicherungen im Notfall bietet. Du solltest sicher gehen, dass du in dem Betrieb nicht ausgenutzt wirst, im besten Fall gibt es Erfahrungsberichte. Immerhin willst du während des Praktikums so viel wie möglich lernen – um Kaffee zu kochen und Botengänge zu erledigen musst du diesen Aufwand sicher nicht betreiben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert