Studieren mit Beeinträchtigung – Bin ich betroffen?

Immer mehr Hochschulen wollen ein Studium für Menschen mit Beeinträchtigungen ermöglichen. Für immerhin 7% der Studierenden ist laut des Deutschen Studentenwerks (DSW) das Studium anstrengender als für andere, weil sie körperlich oder geistig beeinträchtigt sind. Wer jetzt an den Kommilitonen im Rollstuhl denkt, liegt zwar nicht falsch, doch in den meisten Fällen ist die Beeinträchtigung für Außenstehende gar nicht sichtbar. Die Studierenden müssen also selbst auf sich und ihre Einschränkungen hin-weisen, wenn sie möchten, dass ihre Einschränkungen wahrgenommen werden.

 

Vielfältige Beeinträchtigungen

Die Formen der Behinderung sind so vielfältig wie die Studenten selbst, die Grundlage bildet das Neunte Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX). Sie können sich in Sinnes- und Bewegungsbeeinträchtigungen oder Autismus äußern. Auch psychische (z.B. Depressi-onen, Essstörungen) und chronische Erkrankungen (z.B. Morbus Crohn, Morbus Bech-terew, Diabetes) gehören dazu, ebenso wie Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder andere Beeinträchtigungen, die längerfristig andauern. Egal ob sichtbar oder unsichtbar, die Beeinträchtigungen wirken sich auf den Studienalltag aus.

 

Studierende haben Rechte

Nicht selten verzichten die Studierenden auf entsprechende Beratung oder Rechte, die ihnen zustehen würden – einige empfinden sich selbst nicht als „behindert“, andere wol-len sich nicht „outen“ und verzichten lieber auf ihre Rechte, wiederum andere wissen schlicht nicht, was ihnen zustehen würde. Hier hilft ein Termin bei der Studienberatung, bei dem sich die Studierenden zu Themen wie Nachteilsausgleich, Studienassistenz, Härtefallregelungen oder noch vor dem Studienstart ganz allgemein zum Thema Zulas-sung zum Studium informieren können.

 

Handbuch zum Thema

Die Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) des Deutschen Studentenwerks hat zum Thema „Studium und Behinderung“ ein Handbuch veröffent-licht. Hier werden umfassende Informationen von der Studienvorbereitung bis hin zum Berufseinstieg geliefert. Es ist nicht nur für Betroffene sehr interessant, sondern auch für Berater. Sowohl die Printfassung als auch der Download auf der Seite der IBS ist kosten-frei, die Online-Variante kann auch kapitelweise heruntergeladen werden.

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