Krankenversicherung im Studium

Von Versicherungen kann man halten, was man möchte – absolute Pflicht ist in Deutschland jedoch (Gott sei Dank) die Krankenversicherung. Für Studenten wird es hier ab einem bestimmten Alter jedoch ganz schnell unübersichtlich. Wir stellen euch die verschiedenen Möglichkeiten und Altersgrenzen vor.

 

1. Der Klassiker: die Familienversicherung

Wenn du unter 25 Jahre alt bist und nicht zu viel verdienst, ist eigentlich alles super. Du kannst einfach über deine Eltern versichert bleiben. Mit einem Mini-Job bist du auf der sicheren Seite, aber 450 € ist die Einkommensgrenze. Liegst du auch nur einen Cent darüber, musst du in die studentische Pflichtversicherung wechseln. Ausnahme: Du arbeitest nur in den Semesterferien oder nicht länger als zwei Monate. Dann darfst du mehr verdienen, weil es sich nicht um regelmäßiges Einkommen handelt.

Wichtig: BAföG, Unterhaltszahlungen oder Stipendien dürfen nicht zum Einkommen gezählt werden. Du bist jedoch verpflichtet, die Krankenkasse über dein Einkommen zu informieren.

 

2. Zu alt, Teil 1: Studentenversicherung

Sobald du das 25. Lebensjahr vollendet hast, musst du in die studentische Pflichtversicherung wechseln. Die kostet um die 90€ im Monat, ist aber immer noch günstiger als die „normale“ Krankenversicherung. Für Studenten gibt es nicht selten Zusatzangebote, die man auch nutzen sollte. Gerade als Student sind 90 € viel Geld, besuche also ruhig die erstattungsfähigen Sport- oder Yogakurse oder sammle Punkte, um eine Beitragsrückerstattung zu bekommen. Informiere dich am besten direkt bei deiner Krankenkasse.

 

3. Zu alt, Teil 2: Freiwillig gesetzlich oder privat versichert

Ab dem vollendeten 30. Lebensjahr sieht es düster aus. Die Studentenversicherung greift nur bis zum Ende des Semesters, in dem man 30 Jahre alt wird. Wer nicht durch die Geburt eines Kindes, Zivil- oder Wehrdienst oder längere Krankheit zur Verlängerung der Studiendauer gezwungen wurde, wird danach als freiwillig gesetzlich Versicherter eingestuft. Und das kostet richtig Geld – in der Regel werden dann circa 180 € im Monat fällig, die man als Student auch erst einmal verdienen muss.

Ein Alternative wäre die Privatversicherung, die es schon deutlich günstiger gibt. Was sie genau kostet, muss sich jeder selbst berechnen lassen. Fallen jedoch (größere) Behandlungen an, müssen die Kosten erst einmal vorgestreckt werden. Wenn man nicht gerade mit einem größeren finanziellen Polster ausgestattet ist, kann das schwierig werden.

 

4. Die Lösung: Versicherungspflichtige Jobs

Wer keine Lust auf den Versicherungsdschungel hat oder schlicht nicht so viel Geld locker machen möchte, sollte sich einfach einen versicherungspflichtigen Job suchen. Hier zahlt man zwar Steuern, der Betrag hält sich jedoch meistens im Rahmen. Der größte Vorteil: Der Arbeitgeber kümmert sich um die Krankenversicherung. Außerdem ist man rentenversichert, was sich gerade bei Langzeitstudenten lohnt, denen für die Rente am Ende womöglich Pflichtzeiten fehlen.

Sieh dich also nicht nach einem Werkstudentenjob oder einer 450-€-Stelle um, sondern nach Teilzeitstellen. Bis zu 20 Stunden in der Woche darfst du arbeiten, ohne deinen Studentenstatus zu verlieren. Je besser dein Job bezahlt ist, desto weniger musst du natürlich arbeiten, um über die 450-€-Grenze zu kommen.

 

 

Bild: © Syda Productions – shutterstock.com

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