Die Uni Leipzig hat mit Beginn des aktuellen Wintersemesters die Studiengebühren wiedereingeführt. Zwar müssen nicht alle Studenten für ihr Studium Geld bezahlen, doch für Langzeitstudenten und Studenten, die ein Zweitstudium aufnehmen, kann es teuer werden. Die Gebühren waren auf heftige Kritik gestoßen, die die Einführung jedoch nicht stoppen konnte.
Gemütliches Studieren ohne Zeitdruck? Das gehört an der Uni Leipzig der Vergangenheit an. Langzeitstudenten, die ihre Regelstudienzeit um vier Semester überschreiten, müssen pro weiteres Semester 500 Euro bezahlen. Für Studenten, die sich ab dem Sommersemester für ein Zweitstudium immatrikulieren, werden 350 Euro pro Semester fällig, allerdings nicht für jeden. Wie Uni-Sprecherin Katarina Werneburg erklärte, müsse die Gesamtdauer des Studiums „die Regelstudienzeit um sechs Semester überschreiten“.
Das bedeutet: Wer für sein Erststudium ein Semester länger gebraucht hat, hat noch fünf Semester für sein Zweitstudium „gut“, bis die Gebühren fällig werden. Grundlage für die Entscheidung der Uni war das in Sachsen eingeführte Hochschulfreiheitsgesetz, durch das sich die Uni gezwungen sah, die neuen Regelungen zu verabschieden. Das Gesetz verpflichtet alle sächsischen Universitäten dazu, von Langzeitstudierenden Geld zu verlangen.
Für den Studienrat ist die Einführung der Gebühren ein Schritt in die falsche Richtung gewesen, weil der Trend nun wieder Richtung allgemeine Studiengebühren geht. Allerdings sind vorerst nur sehr wenige Studenten von den Gebühren betroffen, die Anzahl dürfte in den nächsten Semestern jedoch ansteigen. Die Regel gilt für Studenten, die sich ab 2014 immatrikuliert haben. Laut Uni gebe es für Härtefälle Ausnahmen, darüber soll ein vom Senat eingesetztes Gremium entscheiden.