Spätestens wenn sich das Studium dem Ende zuneigt, hoffen viele Studenten auf eins: Ein hohes Einstiegsgehalt. Schließlich soll sich die investierte Zeit auch gelohnt haben. Nicht selten sind die Gesichter nach den ersten Gehaltsverhandlungen aber lang, denn immer öfter lohnt sich studieren finanziell nicht mehr wirklich. Andere verdienen schon seit zehn Jahren Geld, wenn Absolventen ihren ersten Job antreten, das macht sich auch beim Gehalt bemerkbar.
Da immer mehr Menschen studieren, haben es Unternehmen eben auch viel leichter, ihre Stellen zu besetzen. Wer nach dem Studium richtig gut verdienen will, sollte sich also vor dem Studienstart informieren und noch ein paar andere Faktoren beachten. Denn das Gehalt hängt nicht nur von Fach und Abschlussnote ab, sondern zum Beispiel auch vom Standort. Als Faustregel gilt: Im Süden verdient man mehr als im Norden, im Westen mehr als im Osten.
Auch die Unternehmensgröße spielt eine Rolle. Je größer ein Unternehmen ist, desto höhere Gehälter wird es in der Regel zahlen und desto eher kann man mit Zusatzleistungen und Boni rechnen. Unter den Mittelständlern gibt es allerdings ein paar Ausnahmen, die trotz ländlicher Lage ihre zukünftigen Mitarbeiter mit außergewöhnlich guter Bezahlung locken. Ein zusätzlicher Faktor ist die Praxiserfahrung. Je mehr davon vorhanden ist, desto aussichtsreicher die Verhandlungsbasis.
Der SPIEGEL hat die zehn Studienfächer mit den höchsten Brutto-Einstiegsgehältern herausgesucht:
Platz 10: Zahnmedizin
Als Zahnmediziner steigt man durchschnittlich mit 40.700 Euro ins Berufsleben ein. Damit landet der Studiengang auf Platz zehn.
Platz 9: Psychologie
Für 42.700 Euro jährlich arbeitet man als Einsteiger mit Psychologie-Abschluss in Tageskliniken, Unternehmen oder Beratungsstellen.
Platz 8: BWL
Ganze 44.000 Euro kann man nach dem BWL-Studium verdienen, wenn man sich für besonders gut bezahlte Bereiche wie Chemie und Verfahrenstechnik, Bank, Autoindustrie, Pharmaindustrie oder auch Luftfahrt bewirbt.
Platz 7: Naturwissenschaften
Eine sichere Bank: Die Naturwissenschaften. Mit Mathe, Physik oder Chemie kommt man im Schnitt auf 47.100 Euro jährlich.
Platz 6: Informatik
Beim Informatikstudium zählt nicht die Abschlussnote, sondern die Programmierfähigkeiten. Je speziellere Fähigkeiten man sich im Studium angeeignet hat, desto besser. Als Systemadministrator, Online-Projektmanager oder Webentwickler kann man dann im Jahr 47.300 Euro verdienen.
Platz 5: Wirtschaftsinformatiker
Wer sich nicht nur auf Informatik, sondern auch auf Wirtschaft konzentriert, kann noch einmal 700 Euro mehr verdienen: 48.000 Euro verdienen Wirtschaftsinformatiker als Berufseinsteiger.
Platz 4: Medizin
Das Medizin-Studium ist nicht ohne, aber das Einstiegsgehalt kann sich sehen lassen. Mit 49.700 Euro landet Medizin auf Platz vier der lukrativsten Studienfächer.
Platz 3: Rechtswissenschaften
Bei den Juristen ist die Abschlussnote das A und O. Mit Prädikatsexamen kann man 50.000 Euro jährlich verdienen, mit schlechtem Abschluss muss man Glück haben, ansonsten sieht es eher mau aus.
Platz 2: Ingenieurwissenschaften
Als Entwickler für Maschinen, Systeme und Transportmittel verdient man 51.000 Euro im Jahr.
Platz 1: Wirtschaftsingenieure
Auf Platz eins landen mit 53.000 Euro die Wirtschaftsingenieure. Wenn Technik auf Wirtschaft trifft, wird nicht am Gehalt gespart.
Wer allerdings genau weiß, was ihm Spaß macht, der sollte seinem Berufswunsch treu bleiben — auch wenn er nicht unbedingt ein Traumgehalt verspricht. Denn Geld ist eben auch nicht alles, vor allem wenn man am Ende einen Job hat, der einem überhaupt keinen Spaß macht.
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