Welcher WG-Typ passt zu dir?

„Was kannst du zu unserem Haushalt beisteuern?“ – „Was hältst du von Putzplänen?“ – „Wie lange brauchst du morgens im Bad?“ Die Liste der Fragen für WG-Castings ist lang und ätzend. Du hast keine Lust darauf? Dann gründe doch deine eigene WG! So kannst du selbst entscheiden, mit wem du in Zukunft die Wohnung teilst und ob es einen Putzplan gibt, oder jeder seinen eigenen Dreck entfernen soll.

Bei der Auswahl solltest du allerdings vorsichtig sein, denn längst nicht jeder WG-Mitbewohner wird zu dir passen (außer du bist der toleranteste und entspannteste Mensch der Stadt). Um dem vorprogrammierten Ärger entgegenzuwirken, liefern wir dir eine Liste der häufigsten WG-Typen mit ihren Stärken und Schwächen. Jetzt liegt es an dir — du hast die freie Wahl.

 

1. Der Pedant

pedantSchwächen: Puh, der Pedant kann ganz schön anstrengend werden. Er erklärt dir schon bei der Besichtigung, dass ihr euer Bad falsch lüftet und die Fenster auch mal wieder geputzt werden müssten. Für alle, die es locker angehen wollen, ist der Pedant eher ungeeignet.

Stärken: Ganz klar — die WG war nie sauberer, seit der Pedant eingezogen ist. Auch Mahnungen für nicht bezahlte Rechnungen gehören der Vergangenheit an. Mit den Mahnungen und dem Dreck ist aber leider auch die gute Stimmung in der WG verschwunden.

 

2. Die Mutti

muttiSchwächen: Auf die Linie achten? Schwierig…

Stärken: Wer eine Mutti im Haus hat, muss sich eigentlich um nichts mehr Sorgen machen. Vor allem nicht um das leibliche Wohl. Es wird immer nach frisch Gekochtem oder frisch Gebackenem riechen. Und wenn du Liebeskummer hast oder der Uni-Stress dir zu viel wird, klopfst du einfach bei ihr an und legst dich zu ihr ins Bett. Sie wird dir einen Kakao bringen und dann ist bestimmt bald wieder alles gut.

 

3. Der Chaot

chaotSchwächen: Ist heute Morgen ein Tornado durch die WG gezogen? Nein, der Chaot ist einmal durch die Wohnung gelaufen… Der größte Feind des Pedanten kann auf Dauer genauso anstrengend werden wie er, ist aber deutlich sympathischer. Auch wenn er seinen kompletten Hausstand in der Wohnung verteilt und man wegen ihm nichts mehr findet.

Stärken: Den meisten Chaoten hat Gott einen unbändigen Charme verliehen. Sicher um zu verhindern, dass er von einem wütenden Mitbewohner umgebracht wird, weil der Chaot seinen Ausweis irgendeinem Kumpel geliehen hat, der doch bloß kurz… Ach egal. Alles halb so schlimm, eben nur ein bisschen chaotisch.

 

4. Der Feierwütige

feierwütigSchwächen: Das Leben ist eine große Party! Und wenn ein Feierwütiger in deiner WG lebt, findet die Party in eurer Wohnung statt. Du hast keine Lust wach zu liegen und an den Wecker am Morgen zu denken, während der Bass dein Bett durchschüttelt und vor deinem Zimmer fremde Menschen gammeln, die die Studenten-WG mit der Eckkneipe verwechseln? Verständlich.

Stärken: Wenn du auch gern feierst, hast du den perfekten Mitbewohner gefunden. Zusammen könnt ihr Altglas-Berge in Richtung Container versetzen, über die Brandflecken im Holzfußboden lachen und der Polizei nach der Lärm-Beschwerde gemeinsam an der Tür „Hallo“ sagen. Alle anderen sollten mit dem Feierwütigen klare Absprachen treffen.

 

5. Der Schnorrer

schnorrerSchwächen: Als ständig von Geldsorgen geplagter Pleitegeier hat er es nicht leicht. Arbeiten? Eher was für die anderen, der Kühlschrank ist ja voll und die anderen haben sicher nichts dagegen, wenn man sich da ab und zu mal bedient. Oder? Angesprochen auf die ständige Schnorrerei wird er nur zwei Antworten parat haben: Entweder beschuldigt er seine Mitbewohner der Kleingeistig- und Spießigkeit oder er gelobt (mal wieder) Besserung.

Stärken: Improvisieren liegt dem Schnorrer meistens. Auch im Ausreden-Erfinden ist er super. Wenn du also einen unkonventionellen Lösungsansatz für ein Problem, eine neue Sichtweise oder eben eine Ausrede brauchen kannst, wende dich vertrauensvoll an den Schnorrer. Vergüten lässt er sich seine Dienste auch gern in Form von Tiefkühlpizza.

 

6. Der Unsichtbare

unsichtbarSchwächen: Der andere Mitbewohner, du weißt schon, äh, wie er heißt er nochmal? Seit Mister X eingezogen ist, hast du morgens höchstens mal seinen Schatten in der Badezimmertür verschwinden sehen. „Keine Zweck-WG“ hat er wohl überlesen…

Stärken: Es gibt Mitbewohner, die sehr präsent sind und damit ihr Nerv-Potential enorm steigern. Dem Unsichtbaren kann das nicht passieren. Wer sich nicht blicken lässt, kann anderen auch nicht auf die Nerven gehen. Auch, wenn die Miete immer pünktlich kommt— ein wenig gespenstisch ist es trotzdem. Sieh lieber ab und zu im Zimmer nach, ob er noch atmet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert