Jedes Jahr am 17. November ist Weltstudententag. Das ist dir ähnlich egal, wie der Tag der Kartoffel – übrigens der 19. August – oder die Fussel unter deinem Sofa? Sollte es aber nicht! Heutzutage kennt kaum mehr jemand die eigentliche Bedeutung des Weltstudententages, bzw. International Students‘ Day, da dieser nicht nur bei uns in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt zelebriert wird. Bevor du nun aufspringst und dir deinen eigens für solche Zwecke eingelagerten Notfall-Prosecco aus dem Kühlschrank holst, um auf dich und deine Kommilitonen anzustoßen, solltest du erstmal weiterlesen.
Historischer Hintergrund des Weltstudententags
Der Ursprung des Weltstudententags geht zurück in die Zeit des zweiten Weltkriegs. Ins Leben gerufen wurde er im Jahre 1941 durch den „International Students‘ Council“ in London. Er erinnert an die Studentenproteste gegen die Besetzung durch die Nationalsozialisten 1939 in Prag. Die Folgen dieser Demonstrationen waren grauenhaft: Neun Studenten wurden von den Nationalsozialisten ohne Gerichtsverhandlung hingerichtet, weitere 1200 wurden in Konzentrationslager deportiert. Alle Universitäten und Hochschulen in der damaligen Tschechoslowakei wurden geschlossen.
Weltstudententag oder Weltspartag?
Angesichts des ernsten Hintergrunds des Weltstudententags ist es beinahe traurig, dass die eigentliche Bedeutung nur noch Wenigen bekannt ist. Viele Unternehmen nutzen den Weltstudententag, um im Rahmen von Werbeaktionen auf gewisse Studentenrabatte und -aktionen aufmerksam zu machen. Klar, Sparangebote für Studierende sind immer eine super Sache, allerdings sollten der Ursprung und der Sinn des Weltstudententags nicht in Vergessenheit geraten.
Umdenken, Handeln, Welt verbessern!
Die Studenten, die ihren Widerstand damals teuer bezahlen mussten, werden als Helden angesehen und sollten uns auch heute noch einen Anreiz dazu geben, uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung als Studenten, oder ganz einfach als Menschen, bewusst zu werden. Oft wurden gesellschaftliche oder politische Missstände früh von Studentenbewegungen angesprochen und nur so konnte sich etwas an der Situation ändern. Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen. Das muss nicht immer gleich im großen, weitreichenden Umfeld passieren. Auch im Alltag sollten wir die Augen nicht vor Ungerechtigkeit, Rassismus, Gewalt, und anderen Missständen verschließen! Der Einsatz eines Einzelnen mag auf den ersten Blick nicht viel zählen, doch viele Einzelne, die sich zusammenschließen, können mehr bewegen, als man anfangs meinen möchte. Also traut euch umzudenken, zu handeln und die Welt, die Uni, oder auch nur eure Studenten-WG zu einem besseren Ort zu machen! In diesem Sinne: Auf uns!
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Heutige Studenten kämpfen nicht mehr sondern sind vom System komplett vereinnahmt. Sie sind nicht mehr vergleichbar mit der 69 Bewegung.