In der Vorlesung gibt es gefühlt nur zwei Arten von Studenten: die, die wie verrückt jedes Wort mitschreiben oder diejenigen, die vielleicht sogar Block und Stift vor sich liegen haben, aber nach der Vorlesung unbenutzt wieder einpacken. Wer zur zweiten Art gehört und denkt „Ach, die wichtigen Dinge bleiben eh im Gedächtnis“ oder „Das kann ich mir zu Hause auch noch aufschreiben“, der weiß: Das klappt so gut wie nie. Spätestens zur Prüfungsvorbereitung ärgert man sich dann, denn beim Blick auf das wenig strukturierte Skript weiß man ganz genau, dass eine gute Mitschrift Gold wert wäre.
Aber was ist eine gute Mitschrift? Und woher weiß man, was man am besten mitschreiben sollte und was man sich getrost sparen kann? Wir haben ein paar Tipps für euch:
1. Gibt es schon ein Skript?
Viele Dozenten stellen ihre Unterlagen schon vor der Vorlesung zur Verfügung, in der Regel findest du sie online. Du wirst dich deutlich leichter tun, wenn du das Skript zumindest schon überflogen hast und Notizen und Anmerkungen direkt in die Skripte schreiben kannst.
2. Was ist wirklich wichtig?
Viele Professoren hören sich sehr gerne selbst reden und schweifen auch mal vom Thema ab. Es fällt dir anfangs vielleicht noch schwer, doch du solltest wirklich nur mitschreiben, was auch relevant ist. Lustige Geschichten aus der Vergangenheit des Dozenten gehören sicher nicht dazu – und keine Angst, er wird euch keine fiese Falle stellen und zu irgendeiner skurrilen Randbemerkung eine Prüfungsfrage stellen. Es hilft auch, sich Altklausuren des Dozenten anzusehen. So weißt du ungefähr, worauf er seinen Fokus legt.
3. Finde deinen eigenen Stil
Davon abgesehen, dass du Schachtelsätze und seitenweise Erklärungen am besten vermeiden solltest, ist es wichtig deinen eigenen Stil zu finden. Je besser du in eigene Worte fassen kannst, was der Dozent vorne erzählt, desto besser hast du den Stoff verstanden. Fasse lange Monologe kurz zusammen, nutze Symbole wie Pfeile um Bezüge zwischen den Fakten herzustellen. Wenn du dich auf die Prüfungen vorbereitest, wirst du dankbar für deine eigenen Formulierungen sein.
4. Sei nicht zu streng
Der einzige Mensch, der hier durchblicken muss, bist du selbst. Rechtschreibung und Grammatik sind hier tatsächlich zweitrangig. Im besten Fall schreibst du deine Notizen nach der Vorlesung noch einmal ins Reine, denn so beschäftigst du dich gleich noch einmal mit dem Stoff und er bleibt gleich viel besser hängen. Außerdem kannst du deine „Sauklaue“ später vielleicht nicht mehr lesen, direkt nach der Vorlesung sind die Erinnerungen noch frisch und du weißt noch, was du mit „Byzkld.“ gemeint haben könntest…
5. Such dir einen Mitschriften-Partner
Falls du nebenbei arbeitest oder einfach nicht immer Zeit hast, in die Vorlesung zu gehen, lohnt sich ein „Mitschriften-Partner“. Such dir einen verlässlichen Kommilitonen, der ebenfalls verständliche Mitschriften anfertigt und sie dir zur Verfügung stellt, wenn du mal nicht kannst. Umgekehrt solltest du natürlich auch für ihn mitschreiben wenn er mal verhindert ist.