Duales Studium – Vor- und Nachteile auf einen Blick

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Deine Schulzeit neigt sich dem Ende zu oder ist vielleicht schon geschafft, aber du weißt noch nicht, wie es jetzt weiter gehen soll? Eine Ausbildung machen und gleich Geld verdienen oder doch lieber studieren? Wenn du dir nicht sicher bist, könnte ein duales Studium genau das Richtige für dich sein. Wir haben alle Vor- und Nachteile der Kombination aus Ausbildung und Studium für dich zusammengestellt, um dir die Entscheidung zu erleichtern.

 

Nachteile

Wir wollen das duale Studium nicht schlecht reden, doch es gibt einige Nachteile, die nicht von der Hand zu weisen sind und die du dir bewusst machen solltest, wenn du darüber nachdenkst. Überlege, was dir wirklich wichtig ist und ob deine Pläne eher mit einem dualen Studium, oder einem ganz normalen Vollzeitstudium an einer Uni oder FH verwirklichen kannst.

 

Semesterferien? Leider Fehlanzeige…

Das Leben als Student kann so schön sein. Vorlesungen, Prüfungen und dann endlich die wohlverdienten Semesterferien, um die einen jeder beneidet. Leider auch jeder, der ein duales Studium absolviert. Denn für denjenigen wechseln sich Praxis- und Theoriephasen ab. In den Praxisphasen muss man nach der Arbeit sogar oft noch in die Berufsschule, die Theoriephasen enden mit meist sehr lernaufwendigen Prüfungen. Das klingt nicht nur anstrengend, es ist tatsächlich auch sehr zeit- und arbeitsintensiv. Natürlich kannst auch du Urlaub nehmen, aber eben nur 24 bis 30 Tage im Jahr, genau wie jeder andere Arbeitnehmer auch.

 

Ab ins Ausland? Schwierig…

Wer die Studienzeit nutzen möchte, um im Ausland zu studieren oder ein Praktikum außerhalb der Landesgrenzen zu absolvieren, wird sich im dualen Studium schwer tun. Das Unternehmen, für das du arbeitest, bezahlt immerhin schon deine Studiengebühren und dein Gehalt. Dafür geht es dann aber auch davon aus, dass du (mindestens) die Ausbildungszeit bei ihm verbringst und nicht im Ausland. Aber wie immer gilt: Fragen kostet nichts. Wenn dein Arbeitgeber weiß, dass du Interesse daran hast, im Ausland zu arbeiten, ergibt sich ja vielleicht trotzdem eine Möglichkeit. Ansonsten lieber vor dem Studium die Auslandserfahrung sammeln.

 

Studienabbruch? Könnte teuer werden…

Wenn dir dein Studium nicht gefällt und du dich dafür entscheidest, es abzubrechen, könnte es teuer werden. Denn der Arbeitgeber ist in diesem Fall dazu berechtigt, die angefallenen Studiengebühren von dir zurück zu verlangen. In diesem Fall hättest du bei dem Unternehmen schulden, wenn du dein Studium abbrichst. Wenn du das nicht möchtest, musst du dich durch das Studium quälen. Bedenke aber: Auch jeder BAföG-Empfänger hat nach dem Studium Schulden, es gibt auf jeden Fall Schlimmeres. Lass dich von dem Gedanken nicht verrückt machen und rede mit deinem Arbeitgeber darüber.

 

Die Zukunft? Geringe Flexibilität…

In einem normalen Studium siehst du dich um und machst im besten Fall verschiedene Praktika. So kannst du nach und nach in verschiedenen Bereichen Eindrücke sammeln. Während eines dualen Studiums hast du diese Möglichkeiten nicht, du wirst speziell für dein Arbeitsgebiet und vor allem das Unternehmen ausgebildet, in dem du arbeitest. Nicht immer hat man die Möglichkeit, sich frei zu entwickeln und sein volles Potential auszuschöpfen. Auch die Promotion und eine Arbeit als Dozent an der Hochschule werden durch ein duales Studium nicht unbedingt erleichtert.

 

Vorteile

Aber jetzt ein Blick auf die zweite Seite der Medaille. Denn ein duales Studium bietet natürlich auch jede Menge Vorteile, die wir dir nicht vorenthalten wollen.

 

Das liebe Geld

Die meisten Studenten müssen während des Studiums arbeiten gehen, um sich ihr Leben finanzieren zu können. Viele opfern ihre kompletten Semesterferien, um sich ein Polster anzusparen und während der Vorlesungszeit über die Runden zu kommen. All diese Probleme wirst du im dualen Studium nicht haben, denn du wirst von deinem Arbeitgeber sowohl in den Praxis- als auch in den Theoriephasen bezahlt. Die Höhe der Ausbildungsvergütung fällt sehr unterschiedlich aus, steigt aber in der Regel jährlich an. Es lohnt sich auf jeden Fall, mehrere Arbeitgeber zu vergleichen.

 

Zwei Abschlüsse auf einmal

Nach einem ausbildungsintegrierenden dualen Studium hast du nicht nur einen Studienabschluss, sondern gleich noch den Berufsabschluss. Zusätzlich zum Bachelor bekommst du nach der Abschlussprüfung deinen Abschluss von der zuständigen Stelle bescheinigt. Dies können zum Beispiel die Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammer sein.

 

Kürzere Ausbildungsdauer

Meist kannst du bereits nach sechs Semestern deinen Bachelor-Abschluss machen, die Regelstudiendauer beträgt sechs bis zehn Semester. Würdest du erst die Ausbildung machen und dann ein Studium dranhängen, wärst du mindestens drei Jahre länger beschäftigt.

 

Tolle Studienbedingungen

Duale Studiengänge werden von Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien angeboten. Vor allem letztere sind oft sehr gut ausgestattet, die Kurse finden in kleinen Gruppen mit einem guten Betreuungsschlüssel statt. Zudem sorgen vor allem die Berufsakademien für einen reibungslosen Ablauf zwischen Theorie- und Praxisphasen.

 

Sehr praxisnah

Natürlich absolviert man auch in einem normalen Studium Praktika, doch die ausgiebige Praxiserfahrung im dualen Studium lässt sich damit kaum vergleichen. Ungefähr die Hälfte deines kompletten Studiums verbringst du im Unternehmen und lernst aus erster Hand, worauf es in der Arbeitswelt ankommt.

 

Sehr gute Übernahmechancen

Wie bereits erwähnt investiert das Unternehmen Zeit und Geld in deine Ausbildung. Du bist nach dem Studium bereits gut eingearbeitet, kennst das Team und die Aufgabengebiete. Würde die Stelle neu besetzt, müsste all die Arbeit noch einmal gemacht werden. Das Unternehmen wird also großes Interesse daran haben, dich als Mitarbeiter zu behalten.

 

 

Bild: © Racorn – Shutterstock.com

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